Das private Andachtsbild
Devotionalie
– Andenken – Amulett

Museumsforum Altomünster
24. März bis 5. August 2007


 

Die Ausstellung wurde konzipiert von Dr. Horst Heres, der auch durch die ausstellung führte.

Andachtsbilder haben viel mit Nonnenklöster, Mittelalter, Mystik zu tun. Erste Bildchen sind schon im 13. Jhdt. von Nonnen auf Pergament gemalt worden, Themen waren solche, die die Nonnen besonders anrührten, die Passion und das Jesuskind.

Das Kloster Altomünster ist das einzige Kloster des alten Zweiges des Birgittenordens (Erlöserorden) in Deutschland. Birgitta von Schweden war eine der ganz großen Mystikerinnen. Sehr wahrscheinlich sind auch von den Nonnen in Altomünster solche Bilder gemalt worden. Später ist daraus eine regelrechte Industrie mit Verlagen, ja Verlagszentren geworden. Die Ausstellung erstreckt sich über zwei Stockwerke; sie ist mit 62 Tafeln und etwa 700 Andachtsbildern vergleichsweise groß. Es werden viele besonders schöne Pergamentminiaturen und Schnittbilder aus der Barock- und Rokokozeit gezeigt, daneben aber auch die verschiedenen Drucktechniken, Themen oder Entwicklungen. Dazu hat Dr. Heres versucht, alle Wallfahrts-Andachtsbilder aus dem Landkreis Dachau zu erfassen. Es hat immer wieder einmal eine Ausstellung über Schnittbilder gegeben, bisher wohl aber noch keine, die die ganze Breite des Themas beleuchtet. Insofern ist die Ausstellung nicht alltäglich. Volkskundlich ist sie deshalb so interessant, weil es gerade private Andachtsbilder sind, also solche, die man sich ohne „kirchliche Genehmigung und Kontrolle“ ins Gebetbuch gelegt hat. Da finden sich auch viele Dinge, die die Kirche nicht gutheißen konnte, die aber deshalb für viele Gläubige umso begehrenswerter wurden.

Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen. Das Buch ist kartoniert, hat 132 (4) Seiten und 168 Abbildungen. Es ist in der Geschäftsstelle des Museumsvereins in Dachau erhältlich und kostet 15 Euro.

Details zum Museum in Altomünster hier.